Gipsformerei, Berlin

Bauherr Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK)

Team Stefan Bernard, Agata Waszczuk; Maria Zaghi, Darren Saturra, Sarah Südfeld, Anna Ostermann

Kunst Anne Gathmann

Umfang 4.800 m²/ ca. 3 Mio. Euro

Auszeichnung Wettbewerb, Anerkennung

Ort Sophie-Charlotten-Straße 17/18, 14059 Berlin

Für die Gipsformerei konstitutiv sind zwei Aspekte: sie ist Werkstatt/Manufaktur und Sammlung/Archiv. Ein Bedarf nach geschütztem Arbeiten trifft auf den kulturpolitischen Auftrag der Sichtbarmachung der Exponate.  Der Entwurf greift dies auf und organisiert die Bereiche sinnhaft. Dabei spielt das „Schaufenster“ im Neubau eine wesentliche Rolle: Es stellt die Attraktion für die Besuchenden dar, hier können die Exponate in Ihrer Opulenz und Außergewöhnlicheit bewundert werden.  Der repräsentative Schauhof ist Visitenkarte, Schaubühne und Veranstaltungsort der Institution und endet auf der Höhe des Schaufensters. Und geht hier - durch subtile gestalterische Mittel gekennzeichnet - in den Werkhof über. Die an dieser Schnittstelle verorteten Kunstwerke betonen die Gliederung zusätzlich. Zwei Gartentypologien bilden die Klammer der Gipsformerei. Der Gipsgarten im Eingangsbereich mit einer Bepflanzung aus weiß blühendem Gipskraut. Demgegenüber steht der Werkgarten als den Mitarbeitenden vorbehaltener Bereich. Die beiden Höfe werden verbunden durch das Arboretum. Den Aspekt des Archivs der Gipsformerei aufgreifend entsteht hier ein raumbildender Baumgarten mit einer Sammlung lebender Bäume. Die Auswahl der Pflanzen signalisiert die Internationalität der Gipsformerei, nimmt Bezug zu den Ursprungsorten der Exponate und versammelt Gehölze aus Europa, Afrika, Asien und Amerika. Das Arboretum ist leicht abgesenkt und kann als temporäres Retentionsbecken fungieren. Damit bedient es die aktuellen Klima- und Nachhaltigkeitsziele im Sinne des Regenwassermanagements.